Feueremail
Die Feueremailtechnik ist eine uralte Form der Oberflächendekoration, die zur Färbung von Schmuck und Ornamenten verwendet wird, ohne dass dafür Edelsteine verwendet werden müssen. Die Geschichte des Emaillierens geht auf das antike Griechenland zurück. Im Laufe der Geschichte haben die verschiedenen Kulturen unterschiedliche Techniken bevorzugt. Cloisonné-Email war zum Beispiel im byzantinischen Reich sehr beliebt, während die Handwerker im mittelalterlichen Frankreich und Deutschland Champlevé bevorzugten. Und die Schmuckdesigner des Jugendstils verwendeten Plique à jour.
Künstler lieben das Emaillieren, weil es ihnen erlaubt, ausdrucksstärker zu sein und ihren Werken eine malerische Qualität zu verleihen. Feueremail ist im Wesentlichen eine Verschmelzung von Glaspulver und Metall.
Feueremailtechnik in der Praxis
Emaille kann auf verschiedene Weise aufgetragen werden: Es kann gerastert, gemalt, schabloniert, geschwämmelt oder nass oder trocken auf Metall aufgetragen werden.
Emaille ist eine temperamentvolle Technik, bei der jedes Stück in einem Ofen bei Temperaturen zwischen 650°C und 930°C gebrannt wird. Wenn die Emaille reißt, ist sie in der Regel nicht mehr zu reparieren und das Werkstück wird zurückgewiesen. Vor diesem Hintergrund sind schön gearbeitete Ornamente und Schmuckstücke aus Feueremaille viel wertvoller.
Die gängigsten Arten der Emaillierung von Schmuck:
Cloisonné-Email (französisch für "Zelle")
Bei dieser Technik wird ein Muster auf dünne Silber- oder Golddrähte gezeichnet, die dann mit Emaille gefüllt werden. Anschließend wird sie in einen Ofen gestellt, wo die Emaille schmilzt. Cloisonné unterscheidet sich von anderen Techniken dadurch, dass die einzelnen Drähte sichtbar bleiben und den Umriss des Musters bilden.
Champlevé-Email (französisch für "ebenes Feld")
Bei dieser Emailliertechnik werden die Vertiefungen im Metall durch Ätzen, Gravieren oder Einritzen hergestellt, und dann werden Schichten von Emaille aufgetragen, bis sie leicht über die Metalloberfläche hinausragen. Anschließend wird die Emaille gebrannt und poliert.
Guilloché-Email (französisch für "Muster mit schraffierten Linien")
Dabei handelt es sich um eine Technik, bei der durchscheinende Emaille auf ein Metallstück aufgetragen wird, in das Muster geätzt wurden. Nach dem Brennen werden die Muster im Metall sichtbar. Berühmt wurde Guilloché durch Peter Carl Fabergé, dessen Schmuckhaus diese Technik für viele seiner Objekte und Schmuckstücke verwendete.
Plique à jour enamel (französisch für "die Sonne scheinen lassen")
Dieses Feueremail war in der Zeit des Jugendstils sehr beliebt. Bei dieser Technik wird die Emaille nicht auf das Metall aufgetragen, sondern das Emaillepulver wird mit Drähten auf einer dünnen Kupferfolie oder einem Glimmerblatt zu einem Muster aufgebracht, dann mit Emaille gefüllt und nach dem Brennen (manchmal mit Säure) entfernt, um einen Buntglaseffekt zu erzielen. Plique à jour-Schmuck hat oft einen hohen Glanz, weil das Licht sowohl von der Vorder- als auch von der Rückseite in das Schmuckstück eindringen kann.
Ronde bosse (französisch für "runde Arbeit")
Ein dreidimensionales Emaillierverfahren, bei dem ein Gummi auf das Metall aufgetragen wird, damit die Fondant-Emaille besser haftet. Wenn das Stück erhitzt wird, verschwindet die Gummischablone, da die Fondant-Emaille mit dem Metall verschmilzt.
Lackierte Emaille
Bei diesem Emaillierverfahren wird ein einfarbiger Fondant auf eine Metallunterlage gebrannt, um einen Hintergrund zu bilden, auf den später ein Bild von Hand gemalt wird. Jede Farbe, die aufgetragen wird, wird nacheinander gebrannt, um die Schicht zu fixieren. Die Farben werden in der Reihenfolge ihres Schmelzpunktes gestrichen, von der höchsten bis zur niedrigsten Temperatur, um ein Verschmelzen der Farben zu verhindern.
Fotografischer Zahnschmelz
Bei dieser Technik wird der Zahnschmelz im Wesentlichen mit einer lichtempfindlichen Lösung beschichtet, fotonegativ beschichtet und dann belichtet. Die Emaille wird dann mit schwarzem Keramikpulver beschichtet, das nur an den beleuchteten Stellen haftet, und anschließend gebrannt.
Pertabghar Feueremail
Bei dieser Technologie wird eine dicke grüne Emaille auf einen goldenen Hintergrund aufgetragen und dann ein durchbohrtes Goldmuster in die geschmolzene Emaille gepresst. Diese Art des Feueremaillierungsverfahrens wurde hauptsächlich in Indien praktiziert.
Worauf Sie bei Emaille-Schmuck achten sollten
Wenn Sie Ihre eigene Emaille-Schmuckkollektion zusammenstellen möchten, sollten Sie nach Stücken suchen, bei denen die Emaille in gutem Zustand ist und keine Risse oder Absplitterungen aufweist. Die Emaille sollte das Design des Schmuckstücks aufwerten, indem sie entweder Farbe, Kontrast oder Textur hinzufügt.